Chemische Erzeugnisse

Chemische Erzeugnisse bilden das Rückgrat zahlreicher Wirtschaftszweige und finden sich in unzähligen Produkten des täglichen Lebens wieder. Von den Basischemikalien, die in großtechnischen Anlagen in Ludwigshafen oder Leuna entstehen, bis zu hoch spezialisierten Feinchemikalien aus mittelständischen Betrieben in Hamburg, München oder Berlin – die Vielfalt dieser Erzeugnisse ist enorm und reicht von einfachen anorganischen Verbindungen bis zu komplexen Bio­molekülen. In Deutschland, einem der weltweit führenden Chemie-Standorte, spielt die Produktion und der Handel mit chemischen Erzeugnissen eine zentrale Rolle für Forschung, Industrie und Verbraucherschutz.

In der Industrie werden chemische Erzeugnisse zunächst nach ihrer Funktion in Grund- und Spezialchemikalien unterschieden. Basischemie umfasst Stoffe wie Ethylen, Propylen oder Schwefelsäure, die in großen Mengen benötigt werden und als Ausgangsstoffe für Polymere, Kraftstoffe oder Düngemittel dienen. Großanlagen großer Konzerne in Bayer und BASF verarbeiten diese Rohstoffe mit hochmodernen Verfahren, um eine gleichbleibende Qualität und Effizienz sicherzustellen. Parallel dazu entstehen in spezialisierten Werken von mittelständischen Anbietern in Bielefeld, Dresden und Leipzig Fein- und Spezialchemikalien, die in Lacken, Klebstoffen, Pharmazeutika oder elektronischen Bauteilen verwendet werden.

In der pharmazeutischen Industrie kommt es auf höchste Reinheit und exakte Dosierung an. Wirkstoffe, sogenannte API (Active Pharmaceutical Ingredients), werden häufig in Anlagen in Darmstadt, Ingolstadt oder Berlin-Adlershof hergestellt. Dort überwachen Pharmachemiker jedes Detail des Synthese- und Reinigungsprozesses, um den strengen Vorgaben der EU-Arzneimittelbehörde zu genügen. Diese chemischen Erzeugnisse tragen in Form von Tabletten, Salben oder Injektionslösungen dazu bei, Krankheiten zu bekämpfen und die Lebensqualität zu verbessern.

Für den Agrarsektor sind chemische Erzeugnisse wie Pflanzenschutzmittel und Düngemittel unverzichtbar. Produzenten in Münsterland und Schleswig-Holstein stellen diese Mittel her, die mit präzisen Formulierungen Erträge steigern und Pflanzen vor Schädlingen schützen. Dabei arbeiten Chemiker eng mit Agrarwissenschaftlern zusammen, um ökologisch verträglichere Rezepturen zu entwickeln. Biozide und Herbizide unterliegen dabei einem strengen Zulassungsverfahren gemäß der EU-Verordnung, das Sicherheit und Umweltverträglichkeit gewährleistet.

Moderne Biotechnologie hat eine neue Generation chemischer Erzeugnisse hervorgebracht: Enzyme, Vitamine oder Aminosäuren, produziert durch Fermentation in Bioreaktoren. Forschungsclustern in Leipzig, Freiburg und Hannover arbeiten an Verfahren, die auf nachwachsenden Rohstoffen basieren und herkömmliche petrochemische Prozesse ersetzen sollen. So entstehen Biokatalysatoren, die in der Industrie zur Entstehung innovativer, umweltfreundlicher Produkte führen.

Alltagsprodukte wie Kosmetika, Reinigungsmittel oder Farben werden durch Additive veredelt. Tenside, Emulgatoren und Konservierungsstoffe aus Laboren in Hamburg und Köln sorgen dafür, dass Hautpflegeprodukte angenehm aufzutragen sind und Reinigungsmittel porentief reinigen, ohne Materialien anzugreifen. Lacke und Beschichtungen, deren Bestandteile in Werken in Stuttgart oder Düsseldorf hergestellt werden, verleihen Autos, Möbeln und Gebäuden nicht nur Farbe, sondern auch Schutz vor Umwelteinflüssen.

Die zunehmende Digitalisierung in der Industrie 4.0 erfasst auch die chemische Produktion. In Dresden und München setzen Unternehmen vernetzte Anlagen ein, bei denen Sensorik und künstliche Intelligenz Produktionsprozesse in Echtzeit überwachen und optimieren. So lassen sich Material­einsatz reduzieren, Emissionen senken und Energieeffizienz steigern. Parallel dazu gewinnt die Kreislaufwirtschaft an Bedeutung: Chemisches Recycling von Kunststoffen, gefördert an Pilotanlagen in Leuna, soll zukünftig zum geschlossenen Stoffkreislauf beitragen.

Sicherheit und Umweltschutz sind integraler Bestandteil des Umgangs mit chemischen Erzeugnissen. Die REACH-Verordnung der EU regelt Registrierung, Bewertung und Zulassung von Stoffen und setzt in Deutschland das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) um. Zusätzlich besteht die CLP-Verordnung, die Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien europaweit vereinheitlicht citeWikipedia. Auf nationaler Ebene konkretisiert die Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) Vorschriften für Lagerung und Handhabung. Laboratorien an Universitäten wie der TU Berlin und RWTH Aachen bieten umfassende Schulungen für Wissenschaftler und Techniker an, um einen sicheren Umgang mit gefährlichen Substanzen zu gewährleisten.

Die Lagerung chemischer Erzeugnisse erfordert spezielle Infrastrukturen. In Chemieparks wie in Ludwigshafen oder Leverkusen sind Tanklager, Fasslager und Gefahrstoffhallen nach höchsten Standards ausgestattet. Temperaturkontrollierte Bereiche und Umfassende Sicherheitssysteme verhindern Leckagen und minimieren Risiken. Für Transporte kommen zertifizierte Gefahrgut­speditionen zum Einsatz, die nach ADR-Richtlinien ausgerüstet sind und europaweit liefert.

Die Ausbildung von Fachkräften bildet die Basis der Innovationskraft in der Chemie. Duale Ausbildungsberufe wie Chemikant/in oder Chemielaborant/in werden bundesweit angeboten, etwa in Berlin, Dortmund und Karlsruhe. Ingenieurstudiengänge im Bereich Chemie- und Verfahrenstechnik an Hochschulen wie der TU Dresden oder der Uni Stuttgart qualifizieren Absolventen für verantwortungsvolle Aufgaben in Forschung und Produktion. Zusatzausbildungen in Regulatory Affairs oder Qualitätsmanagement bereiten auf Tätigkeiten im global regulierten Umfeld vor.

Der deutsche Chemie­sektor steht vor großen Herausforderungen: Dekarbonisierung, Ressourceneffizienz und strengere Umweltvorgaben erfordern nachhaltige Lösungen. Grüner Wasserstoff, der in Pilotprojekten an Standorten wie Harburg erzeugt wird, soll fossile Energieträger ersetzen. Parallell entwickeln Start-ups in Gründerzentren wie Berlin-Adlershof und Hamburg-City neuartige Materialien auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Die Bundesregierung fördert durch Programme des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) Innovationsprojekte, die chemische Erzeugnisse klimafreundlicher und kreislauffähig gestalten

Insgesamt zeigen chemische Erzeugnisse in Deutschland eine beeindruckende Bandbreite: Sie reichen von Massenproduktion bis zu High-End-Spezialitäten, verknüpfen Tradition und Hightech und treiben Fortschritt in nahezu allen Wirtschaftsbereichen voran. Mit einem dichten Netzwerk aus Forschern, Produzenten und Dienstleistern in Städten von Ludwigshafen bis Leipzig bleibt Deutschland international wettbewerbsfähig – und die Zukunft der Chemie nachhaltig gestaltet.

Der Begriff Chemikalie ist  nicht genau definiert und kann daher je nach Zusammenhang unterschiedliche Bedeutung haben und zur Anwendung kommen. Seifen beispielsweise, werden durch chemische Umwandlung von Fetten und Ölen (natürliche Rohstoffe) produziert und Kunststoffe werden aus Stoffen wie Ethylen, Styrol oder Vinylchlorid (synthetische Rohstoffe) hergestellt. Diese Bereiche der Seifen- und Kunststoffproduktion gehören eindeutig zur Chemieindustrie. Beim Kuchenbacken findet zwar auch eine chemische Umwandlung statt, jedoch gehört ein derartiges Gewerbe natürlich zur Lebensmittelindustrie. Chemische Erzeugnisse und die dazugehörigen Teile der chemischen Industrie finden sich zum Beispiel in Wesel, Braunschweig, Düsseldorf oder Leipzig. Zur Chemieindustrie gehören unter anderem die Gewerbe, die sich mit der Herstellung von Anstrichfarben, Kosmetika, Pharmazeutika, Pflastern und Feuerwerkskörpern befassen. Mitunter findet in diesen Betrieben keine chemische Stoffumwandlung statt, und es werden lediglich chemische Spezialchemikalien von Großherstellern in geeigneter Weise mit physikalisch-chemischen Verfahren verarbeitet (vermischt, vermahlen, extrahiert, emulgiert) und weiter verkauft. Nach der Zuordnung des Statistischen Bundesamtes fallen die gewerblichen Produzenten verschiedener Erzeugnisse zur chemischen Industrie, wie etwa die Hersteller von anorganischen Grundstoffen und Chemikalien, Düngemitteln, Pflanzenbehandlungsmitteln und Schädlingsbekämpfungsmittel.  Dazu gehören auch Produzenten anderer chemischer Erzeugnisse wie Kunststoff, synthetischer Kautschuk, Klebstoffe, Gelatine, Textilien, Farbstoffe, Papier, Bautenschutzmittel, Reinigungsmittel, Körperpflegemittel (Kosmetika) und viele mehr.

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